Category Archive: Journal
Diese Kurzgeschichte von Maja Roedenbeck hat bei der 9. Müchner Menülesung im Jahr 2008 den 4. Platz belegt.
Der Lake Bosomtwe in Ghana ist einer von sechs Seen weltweit, die durch einen Meteoriteneinschlag entstanden sind. Warum er für das einheimische Volk der Asante heilig ist, hat Maja Roedenbeck sofort gefühlt, als sie an seinem kreisrunden Ufer stand.
Seit der Dokumentation „Skywalkers – Eine Liebesgeschichte“, die auf Netflix und in IMAX-Kinos läuft, sind Ivan Beerkus und Angela Nikolau als das „daredevil couple“ („Draufgänger-Paar“) in aller Munde und weltweit in den Medien. Zwei Russen in ihren 30ern, die auf Baukräne, Antennen, Turmspitzen und Masten auf den Dächern der höchsten Hochhäuser der Welt klettern und dort oben Selfies und Drohnenaufnahmen von sich machen. Inzwischen leben sie in New York. Wer ihnen jenseits der Kinoleinwand in den sozialen Netzwerken folgt, erlebt ein Künstlerpärchen zwischen kindlicher Naivität und unkonventionellen Ideen, zwischen altmodischen Rollenbildern und der Speerspitze moderner Kunst.
Ich kann einfach nicht anders als über alles, was ich erlebe und was mich bewegt, zu schreiben, und manchmal ist das auch ein Fluch. Zum Beispiel, wenn ich mal wieder mit dem Fahrrad in einen Zaun fahre, weil ich ein Gespräch von Fremden, das ich eben belauscht habe, unbedingt sofort ins Smartphone diktieren muss. Oder wenn ich am Ende eines Urlaubstages drei Stunden am Laptop sitze, um bloß nichts zu vergessen, anstatt mir den Sonnenuntergang anzusehen.
Lindita, Flamur und Hava möchten ihr Land verlassen. Schweren Herzens, denn Heimat und Familie bedeuten ihnen alles. Aber in Albanien sehen sie keine Zunkuft für sich. Die schwindelerregend rasante Modernisierung im Land geht völlig an ihnen vorbei. Und so ackern sie, auch wenn der Prozess sich immer weiter verzögert und viele ihrer Kommiliton*innen schon aus dem Programm ausgeschieden sind, für ihr Ziel, als Pflegekräfte in Deutschland zu arbeiten.
Natürlich gibt es auch Kunden, die unfreundliche Nachrichten ohne jedes Grußwort schicken („Noch zu haben?“), Fotos von der gebrauchten Jeans aus allen möglichen Perspektiven verlangen und am Ende doch nicht zum vereinbarten Abholtermin kommen. Mit denen machen Online-Kleinanzeigen keinen Spaß. Aber meistens geben mir die Menschen, die sich auf meine Inserate melden, in Zeiten von Kriegen, Trump und Co. den Glauben daran zurück, dass ein harmonisches Miteinander auf diesem Planeten doch noch möglich ist.
Die Bucht von Butre ist leicht zu übersehen. Pauschaltouristen schaffen es oft nicht weiter westlich als bis zur Sklavenfestung in Cape Coast und biegen dann Richtung Kakum Nationalpark nach Norden ab. Wer die Netflix-Doku „Brilliant Corners: Ghana“ gesehen hat, fährt dagegen an Butre vorbei zum Surfen nach Busua oder zum Cape Three Points. Dabei hat Waisenjunge Solomon hier in Butre so viel Freundschaft und Lieblingsorte zu verschenken.
Zwei mannshohe Fische aus einzelnen Flip Flops und zerbeulten Trinkflaschen zieren das Eingangstor der kleinen, gemeinnützigen Umweltorganisation Eco Barge Clean Seas in Airlie Beach an der Ostküste Australiens. Sie sehen süß aus, doch sie sollen die Gemeinde bewegen, ein globales Problem direkt vor der Haustür anzupacken.
