Supersex

„Supersex“: Rezension zur Netflix-Serie über Pornostar Rocco Siffredi

Wenn man eine Netflix-Serie, nachdem man sie zu Ende gebinged hat, sofort noch einmal von vorne anschauen muss, dann hat sie etwas in einem ausgelöst. „Supersex“ ist entgegen manch anderslautender Kritik so eine Serie, die ihr Publikum fasziniert zurücklässt – wenn es bereit ist, sich vorurteilsfrei darauf einzulassen. Mit Fragen, die man sich so noch nicht gestellt hat. Szenen, die man so noch nicht gesehen hat. Wahrheiten, über die man erstmal nachdenken muss. Dazu empfiehlt es sich, einige Artikel und Interviews zum Hintergrund zu lesen und dann zur ersten Episode zurückzukehren. Idealerweise im italienischen Originalton mit Untertiteln für noch mehr Authentizität und Intensität. Beim zweiten Ansehen fällt dann auch der Cameo-Auftritt des echten Rocco Siffredi als Restaurantgast in einer der ersten Episoden auf. Und noch so viel mehr.

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Matteo und der Zauberer

Kurzgeschichte von Maja Roedenbeck

„Vorne und hinten fängst du an zu stinken!“, Matteo hat sonst kein Taktgefühl und auch kein Ohr für Melodien, aber diesen elfsilbigen Sprechgesang kann er sich merken, den kann er vortragen, lauthals und ohne Scheu, und tut’s heute zum geschätzten dreihundertfünfundachtzigsten Mal. Tut’s, während er den L-förmigen Flur vor den Spielzimmern der Kita Albert-Einstein-Straße auf- und abrennt, sechs Kinder immer dicht hinter ihm. Sie sind fürs Echo zuständig, kreischen „Vorne und hinten fängst du an zu stinken!“ in sechs verschiedenen Variationen. Und als sie diesmal mit ausgestreckten Armen gegen die rot lackierte, mit Karnevalsmasken beklebte Eingangstür der Abteilung prallen und eben im Begriff sind zu wenden, um den Flur in die Gegenrichtung hinunter zu toben, sehen sie durch das Glasfenster in der oberen Türhälfte Matteos Mutter kommen. Mit einer roten Nase. Und roten Augen. Und geschwollenen Lippen. Und nassen Wangen. Sie schnaufen und sie prusten noch, aber sie stehen still und schauen gespannt auf die zierliche Frau, ihre wippenden, straßenköterblonden Locken und ihr verheultes Gesicht.

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Community Work in London

Weil’s letztes Jahr in New York so fantastisch war, habe ich gleich nach meiner Rückkehr den 2. Teil der Studienreisen der Paritätischen Akademie Berlin mit dem Titel „Community Work in London“ gebucht. Im August 2015 war es endlich soweit. Die Fragen, denen ich bei beiden Reisen auf der Spur war: Wie ist das eigentlich mit sozialen Berufen in anderen Ländern? Stehen die Mitarbeiter sozialer Einrichtungen im Arbeitsalltag und gegenüber der Politik vor denselben Herausforderungen wie wir oder vor ganz anderen? Welche Unterschiede oder Gemeinsamkeiten gibt es bei den Arbeitsmethoden? Und: Was können wir voneinander lernen? Die Antworten hört ihr in meinen Audiobeiträgen.

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Wielander im Keller und auf dem Dach – Kurzgeschichte

von Maja Roedenbeck

Wusch, wusch, wusch fegen Wielanders Filzpantoffeln über die Steinstufen, als er hastig die zwei halben Treppen in den ersten Stock hochsteigt. Behängt mit einem offen umher schwingenden, graubraun karierten Morgenmantel, unter dem er nichts als ein Set Feinrippunterwäsche trägt, will Wielander nur mal kurz nach seinem Obermieter Hoffmeier sehen. Denn obwohl er sich bis vor wenigen Minuten ebenso köstlich wie lautstark über ein furzendes Kleinkind in „Upps! Die Superpannenshow“ amüsiert hat, ist ihm ein ungewöhnliches Poltern aus Richtung der Zimmerdecke nicht entgangen. Etwas äußerst Schweres muss im Hoffmeier’schen Zweiraumappartement zu Boden gegangen sein. Sicher, die meisten Menschen würden erst mal abwarten, was weiter passiert, um die Angelegenheit dann zu vergessen oder unter Umständen sogar später nachzusehen, aber wie leicht kann später zu spät sein. Wielander ist einer, der erhebt sich in solchen Fällen selbst aus der behaglichsten aller Lebenslagen und macht sich sofort auf den Weg.

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Sozialarbeit in New York City

Ich war zu einer Fortbildung der Paritätischen Akademie in New York City – super Sache das! Nach langen Nächten in legendären Locations wie dem Village Vanguard, Arlene’s Grocery und dem Groove haben wir tagsüber soziale Projekte in Brooklyn, Queens und Manhattan besucht. Ich hatte mein Aufnahmegerät dabei und nach zehn Jahren Radio-Abstinenz einen Riesenspaß daran, Interviews zu machen und Audio-Beiträge zu schneiden! Vielleicht wollt ihr ja mal reinhören.

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